Was vor über einem Jahr fast undenkbar war, ist bei uns inzwischen schon fast zur Normalität geworden - Arbeiten im Home Office. Das tolle daran: es funktioniert.
Als im März 2020 der erste Lockdown kam, hat unsere Firma schnell reagiert: die Anzahl der VPN-Zugänge wurde erhöht, die Kollegen, die noch kein Firmenhandy hatten, haben eins bekommen und die Telefonanlage wurde so eingestellt, dass externe Anrufe direkt auf die Firmenhandys geschaltet wurden. Und das alles innerhalb weniger Tage. Zum Glück waren schon vorher alle Arbeitsplätze mit Laptops ausgestattet, d.h. die Hardware war vorhanden. Die seit geraumer Zeit eingeläutete Digitalisierung nahm in kürzester Zeit Fahrt auf, in gewisser Weise zwangsweise. Der ein oder andere Kollege war natürlich skeptisch, ob das Arbeiten im Allgemeinen oder die interne Kommunikation funktionieren würde. Wir wurden alle eines besseren belehrt.
Nach einem Jahr Ausnahmezustand - wer hätte damals gedacht, dass dieser Zustand so lange andauern würde - können wir nicht nur auf ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr zurück blicken. Die meisten von uns haben sich schnell mit der neuen Situation angefreundet und Dinge, die undenkbar erschienen, funktionieren inzwischen ganz routiniert. Meetings finden via Microsoft Teams statt, der Papierverbrauch hat sich drastisch reduziert mangels Drucker zuhause und auch die interne Kommunikation läuft seit über einem Jahr meistens problemlos, trotz der räumlichen Distanz.
Fairerweise muss man an dieser Stelle natürlich auch sagen, dass die persönlichen Gespräche z.B. in der Küche oder Cafeteria zu kurz kommen. Der spontane Austausch auf dem Flur oder im Treppenhaus, bleibt etwas auf der Strecke. Dinge, über die bei diesen Gelegenheiten quasi nebenbei gesprochen wurde, müssen jetzt geplant stattfinden. Hilfreich und gerne genutzt sind fest eingeplante, regelmäßig stattfindende digitale Kaffeepausen: 30 Minuten via Teams mit den Team-Kollegen, in denen geschäftliche Themen tabu sind, einfach mal eine halbe Stunde quatschen.
Mein persönliches Fazit:
Arbeiten im Home Office ist toll: länger schlafen, kein Anfahrtsweg, kein Stau, keine Gedanken machen über Mittagessen etc. Stattdessen kann man sich jederzeit zuhause an den hoffentlich vorhandenen Vorräten bedienen, es ist ja alles da. Natürlich steigt der private Kaffeeverbrauch, die Spülmaschine läuft häufiger, da mehr dreckiges Geschirr "produziert" wird, vor allem wenn auch der Partner oder das studierende Kind ebenfalls zuhause arbeiten oder Online-Vorlesungen haben. Es ergeben sich in Team-Meetings auch immer wieder lustige Situationen, wenn z.B. die vernachlässigte Katze durchs Bild läuft, der 4-jährige Sohn lautstark von der Toilette ruft, dass er Hilfe benötigt oder der ein oder andere Kollege plötzlich aufspringt, weil mal wieder ein Paket geliefert wird.
Mir persönlich fällt es zum Glück nicht schwer, mich zuhause zu motivieren und meine Arbeit zu erledigen, im Gegenteil: im Büro wird man doch häufiger zwischendurch gestört oder abgelenkt, zu Hause eben nicht und das steigert unterm Strich die Produktivität.
Auch nach Corona wird regelmäßiges Arbeiten im Home Office seitens unseres Vorstandes ausdrücklich unterstützt - es funktioniert ja! Ich bin mir sicher, dass viele Kollegen, wenn hoffentlich wieder eine gewisse Normalität eingekehrt ist, auch dann eine gesunde Balance finden werden zwischen Bürotagen und Tagen im Home Office.