Werkstoff PET – Polyethylenterephthalat (PET) in der Verpackungsindustrie
Polyester sind uns vor allem als Bekleidungsfasern in der Textilbranche ein Begriff. Aus der Kunststofffamilie des Polyesters stammt auch Polyethylenterephthalat, kurz PET.
PET ist ein thermoplastischer Kunststoff, der mit 1,35 – 1,40 g/cm³ zwar schwerer ist als Polyethylene, sein Gewicht jedoch liegt noch deutlich unter dem von Glas. Ungefärbt ist der Kunststoff transparent und bei Raumtemperatur fest bzw. steif. Zudem ist er sehr bruchfest.
Neben der Verpackungsindustrie spielt PET noch in vielen weiteren Bereichen eine wichtige Rolle. Häufig wird das PET zu modernen Textilfasern oder zu Filmmaterial verarbeitet und sogar in der Medizin für die Herstellung von Gefäßprothesen verwendet.
Gerade in der Verpackungsindustrie ist PET sehr beliebt, das liegt unter anderem daran, dass es viele Vorteile der Glasverpackung aufweist, jedoch deutlich bruchfester ist. Die Gefahr, dass die Verpackung beim Transport zerstört wird, ist also viel geringer. Gleichzeitig ist eine PET-Verpackung deutlich leichter. Das spart Kosten beim Transport und macht die Verpackung auch für den Endkunden komfortabler.
Da Polyethylenterephthalat sehr körperverträglich ist, eignet es sich hervorragend für die Verpackung von Lebensmitteln. Es gibt keine schädlichen Stoffe an den Verpackungsinhalt ab und kann daher ohne Bedenken in der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden.
Durch die glasklare Transparenz des Materials sind Inhalt und der Füllstand der Verpackung gut sichtbar. Außerdem lässt sich PET zu dünnen, dennoch stabilen Folien verarbeiten, die vielseitig verwendbar sind. Aufgrund seines eigenen Kunstharz-Identifikationscodes ist das PET im Recycling recht unkompliziert.
Aus Polyethylenterephthalat werden im Spritz- oder Streckblasverfahren vor allem Flaschen hergestellt. Während dünnwandige Flaschen in der Regel als Einwegflaschen verwendet werden, durchlaufen dickwandige Flaschen als Mehrwegflaschen einen Kreislauf.
In Verpackungen aus PET lassen sich verschiedene Güter verpacken. Geeignet ist es beispielsweise für schwache Säuren, Laugen, Salzlösungen, Alkohole und Kraftstoffe. Auch die mitunter problematischen Füllgüter Fette und Öle lassen sich gut in PET verpacken.
Der Einsatz als Verpackungsmaterial für starke organische oder oxidierende Säuren, Chlorkohlenwasserstoffe oder starke Laugen ist dagegen nicht möglich. Ungeeignet ist die Verpackung auch für heiße Flüssigkeiten, hier verformt sich das Material.
Polyethylenterephthalat findet in verschiedenen Industriezweigen Verwendung. Da es häufig zu Flaschen verarbeitet wird, eignet es sich gut für Hersteller von flüssigen oder pulverförmigen Produkten. Dazu gehören die Pharmaindustrie, Hersteller von Kosmetika sowie die Lebensmittelbranche. Letztere nutzt PET neben der Flaschenverarbeitung ebenfalls für Aromaschutzfolie.
Als Flaschen für Getränke sind PET-Verpackungen heute kaum noch wegzudenken. Ihr geringes Gewicht erleichtert dem Verbraucher unter anderem den Transport und macht das Produkt durch mehr Komfort attraktiver.
Seine physiologische Unbedenklichkeit ist vor allem für die Pharmaindustrie und für die Lebensmittelindustrie von großer Bedeutung.
Die durchsichtige Verpackung aus PET macht sich das Marketing der Lebensmittel- und Kosmetikbranche zu Nutze, da transparente Verpackungen für Verbraucher als attraktiver gelten. Muss der Inhalt nicht vor Licht geschützt sein, kann so der Abverkauf von Produkten mit der Verpackung gefördert werden.
Mit diesen Vorteilen hat PET den Alltag als Verpackung vieler Produkte erobert. Klar wie Glas, aber deutlich leichter und bruchfester wird es zum Allroundtalent für Hersteller vieler Branchen. Deshalb fällt die Wahl beim Verpackungsmaterial neben den Polyethylenen häufig auf PET.